Die Helfenden aus ganz Nordrhein-Westfalen hatten zwei Jahre zuvor über Monate hinweg bei der Bekämpfung der Starkregenstrophe in Nordrhein-Westfalen und im angrenzenden Rheinland-Pfalz unterstützt und geholfen, die massiven Schäden zu beseitigen. Stellvertretend für die seinerzeit eingesetzten 5.000 THWlerinnen und THWler wurden die ersten 26 von ihnen ausgewählt aus allen Regionen in NRW, von NRW-Landtagspräsident André Kuper, der THW-Präsidentin Sabine Lackner und dem THW-Landesbeauftragten für NRW, Nicolas Hefner mit der Einsatzmedaille „Fluthilfe 2021“ ausgezeichnet zu werden. Diese Auszeichnung des Bundes wird in den kommenden Monaten allen an den Einsätzen beteiligten Kräften des THW aus NRW in dezentralen Veranstaltungen verliehen.
Aus dem Regionalbereich Bielefeld wurden stellvertretend die Helferin und der Helfer mit den meisten Einsatzstunden geehrt. Dies waren Ramona Müller und Pascal Hirnschal aus den Ortsverbänden Gütersloh und Minden.
Es war das erste Sommerfest auf dem neuen Gelände der THW-Dienststelle des Landesverbands NRW. Vor drei Jahren wurde der Standort, bestehend aus einem Verwaltungsgebäude, einem großen und modernen Lagerbereich sowie einem großen Außengelände am Stadtrand von Hilden bezogen. Der THW-Landesbeauftragte für NRW, Nicolas Hefner, freute sich sichtlich, die geladenen Gäste zu begrüßen. Allen voran Sabine Lackner, seit 1. Juli Präsidentin des THW und in dieser Funktion erstmals zu Gast in Hilden. Die Gästeliste war darüber hinaus mit prominenten Politikerinnen und Politikern gespickt, darunter die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Kerstin Griese, der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, André Kuper, die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, Ina Scharrenbach und dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Jochen Ott. Darüber hinaus gaben sich zahlreiche weitere Vertreterinnen der Politik aller Ebenen sowie die Vertreter der übrigen Blaulichtorganisationen ein Stelldichein. In seiner Begrüßung betonte Hefner, dass die Würdigung des Engagements der ehrenamtlichen Einsatzkräfte stets im Vordergrund stehen müsse. „Dieses Sommerfest ist für unser Ehrenamt. Ich freue mich, dass wir sowohl die THW-Bundesvereinigung als auch die THW-Landesvereinigung als Partner gewinnen konnten.“
In ihrer Festrede unterstrich THW-Präsidentin Lackner, dass das THW die Wertschätzung gerade auch im politischen Bereich als Ansporn verstehe, sich ständig weiter zu entwickeln und zu verbessern. „Es gilt, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern stets neue Herausforderungen und Einsätze anzunehmen und zu meistern“, sagte Lackner. Dabei helfe dem THW insbesondere seine Offenheit für Innovation und die klaren Leitsätze, die die Organisation prägen. Dabei stehe stets der Mensch im THW im Mittelpunkt.
In Ihrem Grußwort ging Heimatministerin Scharrenbach auf die Leistungen des THW im Kontext der nordrhein-westfälischen Gefahrenabwehr ein. „Es war unglaublich, was die Ehrenamtlichen bei der Bewältigung dieser Katastrophe geleistet haben. Dafür spreche ich unserer aller Dank und Anerkennung aus.“ In seiner kurzen Ansprache ging THW-Landessprecher Bernd Springer ebenfalls auf die gute Einbindung in die Gefahrenabwehr des bevölkerungsreichsten Bundeslandes ein. Marc Henrichmann sprach erstmals in seiner Funktion als Präsident der Landeshelfereinigung. Der Bundestagsabgeordnete freute sich sichtlich, Teil der THW-Familie zu sein. „Die Bilanz des THW ist beachtlich, die Herausforderungen sind es allerdings auch. Ich freue mich gemeinsam mit Sonja Bongers, MdL, dass ich mich für das THW einsetzen darf.“
Der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung der THW-Einsatzkräfte im Auftrag der Bundesministerin des Inneren und für Heimat, Nancy Faeser. Unterstützt von THW-Präsidentin Sabine Lackner und dem Landesbeauftragten Nicolas Hefner ehrte der Präsident des Landtags von NRW, André Kuper, 26 Menschen aus dem THW mit der Einsatzmedaille „Fluthilfe 2021“, darunter den Landessprecher des THW in NRW, Bernd Springer und stellvertretend für alle Hauptamtlichen des THW den Referatsleiter Einsatzunterstützung, Johannes Hildebrand. Die Auszuzeichnenden waren vorab stellvertretend für alle übrigen THW-Einsatzkräfte aus NRW ausgewählt worden und kamen aus allen zwölf Regionalbereichen des Landesverbandes.
Diese Auszeichnung des Bundes würdigt die Hilfe bei der Rettung von Menschenleben, der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung von Schäden anlässlich der Hochwasserereignisse im Juli 2021. Damals verloren alleine in NRW 49 Menschen ihr Leben. Die THW-Einsatzkräfte waren von Beginn an in die Rettungs- und sonstigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingebunden. Darüber hinaus erstellten sie nach der unmittelbaren Gefahrenbeseitigung unter anderem zahlreiche Behelfsbrücken und unterstützen weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in den betroffenen Flutgebieten.
In seiner Laudatio betonte Kuper, es brauche Entschlossenheit, Mut und die Bereitschaft zu entschlossener Hilfe. Heute gelte es, mutige Menschen zu ehren und die Medaille als kleines Zeichen für die große Leistung in 2021 zu überreichen.
Während der Veranstaltung nutzen die Gäste bei einem Rundgang zahlreiche Informationsangebote und Mitmachaktionen. Auf dem eigens hergerichteten Außengelände waren nicht nur eine Bühne und eine entsprechende Bestuhlung vorbereitet. Es gab darüber hinaus zahlreiche Stände und Präsentationen, an denen interessante Lösungen des THW vorgestellt wurden. Führungen durch das Logistikzentrum standen ebenfalls auf dem Programm.
Mit einem gemütlichen Beisammensein und vielen guten Gesprächen endete die Veranstaltung in den frühen Abendstunden.
In Anlehnung an: Joachim Buschhaus (Media Team LV NW)