Gütersloh,

Abstützen eines eingestürzten Daches

Samstag Abend gegen 21 Uhr wurde unser Zugtrupp, unsere Bergung und die Fachgruppe N (Notversorgung und -instandsetzung) zur Ausleuchtung eines Firmengebäudes alarmiert. Vermutlich durch die anhaltende Schneelast und wetterbedingt stärker werdenden Eisschichten, gab das Flachdach eines Hallenteils in der Mitte des Gebäudes komplett nach und stürzte zusammen. Bis zum Samstagmittag wurde in dem Betrieb noch gearbeitet.

Zum Zeitpunkt des Einsturzes war jedoch zum Glück niemand mehr in dem Gebäude.

Bemerkt wurde der Schaden über die Brandmeldeanlage durch einen Druckverlust in der an der Decke befestigten Sprinklerinstallation.

 

Die Feuerwehr war bereits mit den Löschzügen Mastholte und Rietberg vor Ort um erste Ausleuchtungs- und Absicherungsarbeiten an der Einsatzstelle zu übernehmen. Die Aufgabe des THW Gütersloh sollte zunächst das weitere Ausleuchten der Schadenstelle und Ablösen der Feuerwehr sein. Dies sollte einer Firma ermöglichen, das noch bestehende Dach von der Schneelast zu befreien.

Wegen weiterer Einsturzgefahr war ein Betreten des Daches jedoch zu riskant.

Vor Ort waren auch einer unserer Fachberater und ein Baufachberater des Ortsverbandes Beckum der dazu riet, das Gebäude durch das THW abstützen zu lassen.

Vom THW Gütersloh wurde die Fachgruppe Logistik Materialversorgung sowie unser Einsatz-Gerüst-System (EGS) nachfordert. Ebenso weiteres EGS-Material aus dem Ortsverband Halle.

Damit ein Arbeiten in der teileingestürzten Produktionshalle kein zu großes Risiko für unsere Helfer:innen darstellte, musste sichergestellt werden, dass keine Bewegung in der instabilen Hallenkonstruktion mehr stattfand.

Dafür wurden die Einsatzstellen-Sicherungs-Systeme (ESS) der Ortsverbände Beckum und Remscheid angefordert. Mit millimetergenauen Messungen können die Systeme kleinste Bewegungen an markierten Stellen automatisch wahrnehmen und schlagen sofort Alarm wenn Toleranzwerte überschritten werden.

Nachdem die ersten Messungen keine Auffälligkeiten ergaben, konnten die Abstützarbeiten im Inneren des Gebäudes beginnen.

Unsere Bergungsgruppe baute drei EGS-Abstützungen unter die Dachkonstruktion hinter der Einsturzstelle. Auf der anderen Seite errichtete der Ortsverband Halle derweil Schwerlaststützen, da an dieser Stelle der Halle durch fest verbaute Maschinen nicht genug Platz für einen EGS-Turm war.

Bis zum frühen Morgen näherten sich die Schneeräumarbeiten dem eingestürzten Teil des Gebäudes. Die seit dem Vorabend im Einsatz befindlichen Helfer:innen wurden gegen 08:00 Uhr von frischen Einsatzkräften abgelöst. Der Zugtrupp des Ortsverbandes Bielefeld übernahm die Führung vom Gütersloher Zugtrupp. Der Baufachberater aus Beckum wurde vom Baufachberater aus dem Ortsverband Herford abgelöst. Für weitere Arbeiten sind unsere Netzersatzanlage zur Stromversorgung sowie unser EGS-Anhänger mit weiteren Bauteilen für Abstützungen noch vor Ort. Der Einsatz für das THW konnte am Sonntag Mittag gegen 14:00 beendet werden.

Sobald die größten Schneemassen vom Dach entfernt sind, soll die eingestürzte Dachkonstruktion abgetragen und die beiden offenen Hallenenden durch provisorische Wände vor Wettereinflüssen geschützt werden.

 

Das DRK Rietberg versorgte die eingesetzten Kräfte am Morgen mit Frühstück. 


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